Unser Besuch in der Bücherhalle Barmbek wurde von der ganzen Gruppe mit Spannung erwartet, sollten wir doch Informationen zur Organisation der vielen Veranstaltungen, welche u. a. auch von Ehrenamtlichen durchgeführt oder unterstützt werden, erhalten.
Die vielfältigen Aktivitäten in den Bücherhallen führen von «altersgerechten Angeboten» für Personen über 60 Jahren zu Kinderveranstaltungen, über Sprachförderprojekte für fremdsprachige Erwachsene bis zu Klassenführungen und sonstigen Erwachsenenveranstaltungen.
Mit den altersgerechten Angeboten werden gezielt ältere Personen angesprochen. Zum Beispiel Während der Veranstaltung «Stricken, Schnacken, Gutes tun» können nicht nur für einen guten Zweck Socken, Mützen, Schals usw. gestrickt werden, sondern es gibt viel Zeit zum Plaudern.
Die Hamburger Bücherhallen sind untereinander vernetzt, bieten Tandem-Veranstaltungen und sparen Ressourcen, indem gleiche Angebote in verschiedenen Bücherhallen durchgeführt werden.
Ehrenamtliche als Medienboten
Bei den Medienboten schlägt das Herz für Menschen ab 60+. Die Medienboten arbeiten im Ehrenamt und versorgen mobil eingeschränkte Menschen mit frischer Literatur – direkt ins Haus. Auf Wunsch wird auch vorgelesen. In Einrichtungen werden Medienkisten vorbeigebracht, es gibt Vorlese-Gruppen und Lese-Cafés.
Die digitalen Medienboten unterstützen mit dem Programm Silber & Smart ältere Personen im Umgang mit Smartphone und Tablet – sei dies in kleinen Gruppen, individuell oder sogar zu Hause – und dies kostenlos.
Diese altersfreundlichen Angebote werden mithilfe von etwa 160 Freiwilligen in allen Stadtteilbücherhallen umgesetzt.
Stadtweites Sprachförderprojekt Dialog in Deutsch
Nicht nur in der Bücherhalle Barmbek gibt es täglich mehrere Gesprächsgruppen für erwachsene Zugewanderte, in denen Deutschlernende ihre Sprachkenntnisse üben und verbessern können. Dieses niederschwellige Angebot kann jederzeit stadtweit ohne Anmeldung besucht werden. Es bestehen sogar Online-Gruppen, welche sich über Zoom austauschen können. Mehr als 250 engagierte Freiwillige leiten diese Gesprächsgruppen.
Wieso Freiwilligenarbeit?
In unserer Gruppe wurden die Diskussionen über ehrenamtliche Arbeit in Bibliotheken entfacht. Sind wir nach jahrelangem Kampf nicht an einem Punkt angelangt, wo endlich alle ihrer Ausbildung entsprechend fair entlohnt werden sollen?
Bald sind aber die meisten zum Schluss gekommen, dass diese vielseitigen und tollen Angebote nicht ohne Freiwilligenarbeit abzudecken und zu bezahlen wären. Der Dienst an der Allgemeinheit zählt, die gegenseitige Unterstützung wird von allen geschätzt. Füreinander sorgen und Verantwortung für eine gut funktionierende Gemeinschaft übernehmen – das alles steckt hinter dem gut organisierten Veranstaltungskonzept der Bücherhallen Hamburg.
Das Bild zeigt interessierte Zuhörende während der Führung durch die Bücherhalle Barmbek. (Foto: Monica Lötscher)